Rektor Bannier

1912 – 1921

Chronik 1912 bis 1975

Am 1. April 1912 wurde die „Städtische Mittelschule Tönning“ gegründet. Sie war damals die einzige weiterführende Schule des Kreises und der Landschaft Eiderstedt.

Diese erste Mittelschule entstand aus der Verschmelzung von zwei bereits in Tönning vorhandenen Schulen. Die traditionsreiche „Rektorschule“, nördlich der Kirche gelegen, bot vornehmlich den Knaben die Möglichkeit, nach achtjährigem Besuch der „Bürgerschule“ ein freiwilliges neuntes und zehntes Schuljahr zu absolvieren. Bemerkenswert ist, dass dieses in Tönning 150 Jahre vor der generellen Einführung des neunten Volksschuljahres in der Bundesrepublik üblich war.

In dem ehemaligen Logengebäude der Guttempler, 1903 aus Spenden der Tönninger Alkoholgegner in der Bahnhofsstraße erbaut, aber schon 1905 an die Stadt verkauft, war eine private „gehobene Mädchenschule“ eingerichtet worden, die die Töchter des Städtchens vom 5.bis 8. Schuljahr unterrichtete.

Die Verschmelzung dieser beiden Schulen und ihre Ausgestaltung zu einer Mittelschule war ein großer Fortschritt für das Schulwesen der Landschaft, weil der Abschluss der Mittelschule eine ganze Reihe von Berechtigungen einschloss, die die bisherigen Schulen nicht hatten erteilen können. Für die Stadt ergaben sich außerdem wesentliche finanzielle Erleichterungen, da das bisherige städtische Privatschulwesen recht teuer gewesen war.

Gründungszeit – Elternschaft (16. November 1911)

Die Elternschaft hat sich am 16. November 1911 bei einer Gründungsversammlung entschlossen, die Tönninger Mittelschule der Schulaufsicht der Oberrealschule in Heide zu unterstellen, so dass der Übergang in die Untersekunda der Oberrealschule für die Schüler gesichert war, die die in Tönning unter der Leitung des Heider Direktors durchgeführte Aufnahmeprüfung bestanden.

Der Übergang in die Obertertia des Humanistischen Hermann-Tast-Gymnasiums in Husum war möglich, wenn die Schüler Privatunterricht in den alten Sprachen erhielten oder erhalten hatten.

Aus dem Gründungsprotokoll geht hervor, dass die Eltern überaus glücklich waren, ihre Kinder nunmehr bis zur Konfirmation im Hause halten und nach Tönning zur Schule schicken zu können.

Als der erste Schulleiter, Rektor Bannier (er sprach seinen Namen deutsch aus), 1912 die Schule eröffnete, übernahm er von der gehobenen Mädchenschule das Gebäude mit sieben Klassenräumen und eine Aula mit Bühne, die auch als Turnsaal diente, vier Mädchenklassen und drei Lehrerinnen. Von der aufgelösten Rektorschule bekam er zwei Knabenklassen. Als Unterstufe der Mittelschule dienten die drei untersten Klassen der Tönninger Grundschule.

Als Schulgeld für die Mittelschule waren 50 bis 70 Mark je nach Klasse zu entrichten. (Damals kostete ein Pfund Butter 1,10 Mark.) Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges ist die Schule in der Regel einzügig gewesen.

Kriegsende 1945

Das Kriegsende 1945 brachte nicht nur viele Heimatvertriebe nach Eiderstedt, auch einige Klassen eines Berliner Gymnasiums waren in das friedliche, nicht von Bomben bedrohte St. Peter ausgelagert worden, so dass hier ein zweiter schulischer Schwerpunkt entstand, der auch bald eine eigene Mittelschule erhielt. Die Einrichtung der Realschule in Friedrichstadt und des Aufbauzuges in Garding haben dann das Einzugsgebiet der Tönninger Realschule stark verkleinert, so dass die Schule weiterhin einzügig blieb. Mit der Einführung der völligen Lernmittelfreiheit, der Einrichtung der kostenlosen Schulbusse und der Orientierungsstufe vergrößert sich die Schülerzahl so kräftig, dass die Schule in Kürze voll zweizügig sein wird.

Rektor Knauer

1921 – 1945

Fräulein Möller / Herr Wilhelmsen / Herr Kuschert (Käpten Klaas)

Kommissarische Schulleitung bis 1948

Schon in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg erwiesen sich die räumlichen Verhältnisse an der Mittelschule als völlig unzureichend. Das Gebäude war baufällig und viel zu klein. Jahrelang mussten zwei Klassen in dem Gebäude des Jugendheims gegenüber der Volksschule am anderen Ende der Stadt behelfsmäßig untergebracht werden. Sobald die Verhältnisse es erlaubten, schritten deshalb die Stadtväter zum Bau einer neuen Realschule an der Katinger Landstraße, der heutigen Badallee.

Rektor Paschke

1948 – 1954

Rektor Gimm

1956 – 1960

Rektor Lehmann

1960 – 1974

1956 konnten die acht Klassenräume des ersten Bauabschnittes bezogen werden. Im zweiten Bauabschnitt folgten dann die Hausmeisterwohnung, der Raum für Physik und Chemie, sowie ein großer Werkraum. Im dritten Bauabschnitt entstanden dann der Musiksaal, das Foyer und die Turnhalle, die zugleich 508 Sitzplätze, eine große Bühne und Nebenräume erhielt. Diese Stadthalle wird außer für schulische Zwecke auch für Konzerte, Theater, Tagungen und Feste benutzt.

Die steigende Schülerzahl, der neuere Raumbedarf für das Sprachlabor und das Schulfernsehen, vor allem das völlige Fehlen eines Zeichensaals und eines Biologieraumes, haben einen Anbau nötig gemacht, der im Jahre 1973 bezogen worden ist. Er enthält vier Klassen, Biologieraum und Zeichensaal. Allerdings ist damit das Raumproblem noch nicht gelöst. Weil im Moment drei Klassen der Hauptschule bei uns im Hause untergebracht sind, muss das Kartenzimmer weiterhin als Behelfsklassenraum benutzt werden, während das Sprachlabor vorerst im Fahrschüleraufenthaltsraum Zuflucht fand.

Erfreulicherweise hat die Stadt rechtzeitig genügend geeignetes Baugelände erworben, so dass mit der Zeit ein ganzes Schulzentrum mit Sporthalle und Sportplatz im Anschluss an das Realschulgelände entstehen kann.

Seit dem Frühjahr 1975 ist eine große Sporthalle in der Größe 27×45 m mit einer angegliederten Kegelbahn im Bau. Die Halle soll noch im Laufe des Jahres 1975 fertiggestellt werden.

Städtische Mittelschule Tönning 1957

(Freigabenummer T6-E-927/7)

 

Bis hierhin (1975) wurde die Chronik verfasst von Hans Perlebach.

Realschulrektor Perlebach

 

Rektor Kerschke ( ab1.6.1975 ) verabschiedet den Realschulkonrektor Koch zum Schuljahresende 1980, der von 1953 – 1980 an der Schule unterrichtete und diese zeitweise kommissarisch leitete.

 

Chronik 1975 bis 1987

(verfasst von Realschulrektor Arnim Kerschke)

Die zweite Hälfte der 70er Jahre war gekennzeichnet durch ein Ansteigen der Schülerzahlen, dass zu einer vollen Zweizügigkeit der Realschule Tönning führte, von extremen Lehrermangel an ausgebildeten Fachlehrern an der Realschule und einer Fülle von Lehramtsanwärtern, die ihr Refendariat ablegten. Der Kartenraum und der Musikraum mussten weiterhin als Klassenraum dienen, die Grund- und Hauptschule Tönning konnte einen weiteren Klassenraum abtreten, verblieb aber mit zwei Klassen weiter im Gebäude. Da nicht genügend ausgebildete Realschullehrer zur Verfügung standen, wurden eine Reihe von Grund- und Hauptschullehrer versetzt, und die Lehramtsanwärter übernahmen einen Teil des planmäßigen Unterrichts. Die Situation wurde so bedrückend, dass bei einer Schwangerschaftsvertretung sogar unser über 70 Jahre alter ehemaliger Lehrer und späterer Schulrat Karl Weidt für drei Monate „reaktiviert“ wurde, um wenigstens einen Teil des ausfallenden Mathematikunterrichts erteilen zu können.

Anfang der 80er Jahre

Anfang der 80er Jahre ändert sich die Situation plötzlich. Eine große Anzahl junger ausgebildeten Lehrer nahm ihren Unterricht auf, und der sog. „Pillenknick“ machte sich mit den ersten geburtsschwachen Jahrgängen bemerkbar.

Die Auswirkungen wurden zunächst in der Grund- und Hauptschule sichtbar. Die Klassenzahlen sanken, und so konnte die Grund- und Hauptschule ihre ausgelagerten Klassen zurückziehen. Klassenraum wurde frei. Die Stadt Tönning folgte dem Wunsch der Realschule und erstellte mit einem großen Kostenaufwand in den freiwerdenden Klassen einen modernen Fachraum für Physik und Chemie, der allen pädagogischen Anforderungen gerecht wurde. Der alte Physik-/Chemieraum wurde zum Fachraum für Textiles Werken.

1983 wurde der Schülerrückgang auch an der Realschule Tönning sichtbar. Zum ersten Mal seit langer Zeit konnte wieder nur ein 5. Schuljahr eingeschult werden. Jedes Jahr mussten von da an Klassen abgebaut werden, von 330 Schülerinnen und Schülern verringerte sich die Zahl auf jetzt 150. Zum Schuljahr 1988/89 wird die Realschule Tönning sich ihrem Anfangsstadium nähern und nur wieder einzügig sein.

Das Problem der leerstehenden Schule ist jedoch nicht aktuell. Die leerstehenden Klassen werden zu Fachräumen umgestaltet. Dank der großzügigen Unterstützung der Stadt Tönning, die ihrer Realschule und damit den Schülerinnen und Schülern optimale Lernvoraussetzungen schaffen, wurden ein hochwertiger Medienraum und ein Fachraum für Informatik mit 8 modernen Computerarbeitsplätzen eingerichtet.

Für den Sportunterricht stehen zwei Sporthallen und ein modernes Stadion mit einer Kunststoffanlage zur Verfügung, das 1983 eingeweiht und den Vereinen und Schulen zur Verfügung gestellt wurde.

Damit bietet die Realschule Tönning alle Lernvoraussetzungen für gute pädagogische Arbeit. Möge sie den Menschen und der Stadt Tönning erhalten bleiben.

Chronik 1987 bis 2015

(verfasst von Realschulrektorin Telse Schreiber)

Gegen Ende der 1980er wird es in Tönning mit dem Erhalt der Realschule eng, 1988 gibt es gerade noch 6 Klassen mit 132 Schüler und Schülerinnen. Lehrkräfte müssen gehen, andere mit Zeit- und Stundenverträgen kommen. Dennoch schafft es der Schulleiter Arnim Kerschke, die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten und darüber hinaus die Unterrichtszeit mit Highlights zu versehen: Vogelschießen, Schulfeste, Klassenfahrten, Radtouren, Schüleraustausch u.v.m. In diese Zeit fällt auch die weitere Demokratisierung an den Schulen. In der Schulkonferenz sind Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte nun gleichberechtigt.

Anfang der 90er beginnt der Aufschwung. Die Schülerzahlen steigen stetig an. Begünstigt durch die gute Schülerzahlenprognose bis zum Jahr 2010 zeigt sich der Schulträger bereit, weiter in diese Schule zu investieren und genehmigt einen Anbau mit PC-, Technik- und Kunstraum.

Klassentagungen zur Schulung der sozialen Kompetenz finden statt, ebenso wie Projektwochen und eine weitere Öffnung der Schule.

„Unsere Schule geht ans Netz“.

Auf schulinternen Lehrerfortbildungen werden neue Unterrichtsstrukturen und –methoden entwickelt und umgesetzt. Besonders der Schilf- Tag in Westerland bewirkt viele Neuerungen. So wird die Freiarbeit an Arbeitsplätzen auf den Fluren zu einem festen Bestandteil des Unterrichts, Grünpflanzen prägen das Bild der Schule.

Im Jahr 2000 präsentiert sich die Realschule Tönning mit einem engagierten Kollegium, aktiven Eltern und selbstbewussten Schülerinnen und Schülern. Die Basis für individuelles und soziales Lernen ist geschaffen, Sach- und Medienkompetenz befinden sich auf hohem Niveau.

Im Januar 2001 geht der Schulleiter Arnim Kerschke auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Seiner Nachfolgerin Telse Schreiber hinterlässt er eine in allen Bereichen sehr gut auf das neue Jahrtausend vorbereitete Schule.

Stundenplanung mit dem PC, die beispielhafte Ausgestaltung der Homepage der Schule, der verstärkte Einsatz des Computers im Unterricht, Wahlpflichtkurse rund um den PC, Medienkompetenztraining für alle an Schule Beteiligten und eine aktive Elternschaft, die die Schule mit dem bis heute bestehenden Förderverein unterstützt, bestimmen die ersten Jahre nach dem Schulleiterwechsel.

Auch einige bauliche Maßnahmen zur besseren Versorgung der Schüler- und Lehrerschaft werden rasch umgesetzt: ein Büro für den Konrektor, ein Krankenzimmer, eine Küchenzeile für das Lehrerzimmer, eine Bistrothek (kleine Schulküche) zur Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Pausenbrötchen.

In diese Zeit fällt der Schulbesuch von Ministerialrat Heiner Volkers zusammen mit dem damaligen Staatssekretär Dr. Ralf Stegner, um sich ein Bild von den kleinen Realschulen in Schleswig- Holstein zu machen.

Von dieser Seite kommt auch der Vorschlag, an der vom Schleswig – Holsteinischen Zeitungsverlag initiierten Aktion „TOP- Schule“ teilzunehmen. Als „erste“ (beste) unter den vier landesweit vorgestellten Realschulen erhalten wir am 25.06.2003  im Rahmen einer Feierstunde eine Plakette von der Bildungsministerin Ute Erdsiek- Rave.

Die deprimierenden PISA- Ergebnisse im Allgemeinen, der demografische Wandel und die Strukturreform der Kreise und Ämter bringen große Unruhe in die Eiderstedter Schullandschaft. Von Schulschließung und -zusammenlegung ist die Rede.

Obwohl die Schülerzahlen an der Realschule Tönning noch stetig steigen – bis zum Jahr 2006/07 ist die Schülerzahl auf 260 angewachsen, reichen die zugeteilten Lehrerwochenstunden ohne Kürzung der Stundentafel nicht aus, denn die Klassenstärke der mittlerweile 12 Realschulklassen liegt noch unter der Bemessungsgröße.

Auf Antrag der Schulkonferenz wird in einem vom Ministerium genehmigten Schulversuch in den Jahren 2005 – 2007 an der Realschule Tönning mit 40-min-Stunden unterrichtet. Durch diese Maßnahme wird die Unterrichtssicherung gewährleistet, allerdings ist die Mehrbelastung für die Lehrkräfte unverhältnismäßig groß. Auch die Schülerinnen und Schüler empfinden die kürzeren Unterrichtsstunden mehrheitlich als belastend, da ihnen die nötige Zeit zum Festigen und Üben fehlt.

Am Ende des Schuljahres 2006/07 geht der stellvertretende Schulleiter Werner Stadelmann nach 42 Dienstjahren auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Marc Harslem, der seit 1998 Lehrer an der Schule ist.

Zum Schuljahresbeginn 2007/08 kann an der „Schule am Ostertor“ keine neue Hauptschulklasse eingerichtet werden. Kurzfristig  bestimmt das Schulamt NF, dass die Hauptschülerinnen und Hauptschüler der 5. und 6. Klasse zukünftig an der RealschuleTönning integrativ beschult werden. Dieser neuen Unterrichtssituation stellt sich das Kollegium mit Flexibilität und Augenmaß. Durch das einjährige Begleitprojekt des IQSH „Umgang mit Heterogenität“ gibt es Unterstützung bei anfänglichen Schwierigkeiten.

Parallel hierzu läuft die Diskussion, ob unsere Schule zukünftig in Richtung Gemeinschaftsschule oder Regionalschule gehen soll. Diese Entscheidung nimmt der Schulträger, die Stadt Tönning, ab und entscheidet sich für die Gemeinschaftsschule als neue Schulart.

Da die Bewerbungsfrist hierfür vom Ministerium vorverlegt wird, bleibt zur Erfüllung der notwendigen Formalitäten nur ein kurzer Zeitraum, in dem das pädagogische Konzept unserer Schule erstellt, von der Schulkonferenz genehmigt und dem Ministerium vorgelegt werden muss, was auch gelingt.

Im Frühjahr 2008 kommt EVIT, der sogenannte Schul-TÜV, an unsere Schule. Dabei zeigt es sich, dass das Tönninger Kollegium mit den neuen Unterrichtsformen bereits auf einem sehr guten Weg in Richtung Gemeinschaftsschule und die Qualität des Unterrichts sehr hoch ist.

Im September 2008 starten wir offiziell als „Gemeinschaftsschule der Stadt Tönning“.  61 Kinder werden in drei Klassen neu eingeschult. Die Heilpädagogin Tina Scherer nimmt ihren festen Platz innerhalb des Kollegiums ein und richtet ihre „Insel“ in den schnell aufgestellten Klassencontainern ein, denn nun reicht der Platz im Schulgebäude nicht mehr aus. Seit Monaten laufen die Planungen für ein bauliches Gesamtkonzept. Die offene Ganztagsschule entsteht. Mittagessen wird von außerhalb angeliefert und im Foyer vor der Stadthalle serviert.

Im Januar 2009 ist Baubeginn der Mensa, der Hausmeisteranbau wird abgerissen, ein neuer Technik- und Kunstraum entstehen.

Der nächste Jahrgang im Sommer 2009 ist ein wenig kleiner und besteht aus zwei Klassen. Entspannung in der räumlichen Enge schafft die neu eingerichtete Mensa, die am 01.12.2009 offiziell eingeweiht wird. Noch reicht der Platz mit Hilfe der aufgestellten Containerklassenräume.

Nachdem sich Eltern einer 6. Klasse aus Garding entschlossen haben, ihre Kinder zum 2. Halbjahr nach Tönning umzumelden, und es absehbar ist, dass es die ganze Klasse sein wird, beginnt ein Tauziehen zwischen Schulleiterin, Schulamt und Ministerium um zusätzliche Unterrichtsstunden und die Einrichtung einer eigenständigen Klasse. Nach nervigen und zermürbenden Wochen entscheidet Frau Schreiber auch auf massiven Druck von außen, die Schülerinnen und Schüler aufzunehmen.  Mit der Rückenstärkung des Kollegiums, das auf Freistellungsstunden verzichtet, gelingt es, die notwendigen Unterrichtsstunden für eine vierte 6. Klasse zu erwirtschaften, da nur 6 zusätzliche Stunden vom Ministerium bewilligt wurden. Am 04.02.2010 gibt es eine kleine Einschulungsfeier.

Während dieses Schuljahres laufen Verhandlungen bezüglich einer Fusion der Realschule Friedrichstadt mit der Gemeinschaftsschule Tönning. Im 2. Halbjahr erfolgen bereits gemeinsame Planungen für das nächste Schuljahr. Zum 01.08.2010 wird dieFusion offiziell beschlossen.

Das Schuljahr 2009/2010 endet mit der feierlichen Grundsteinlegung des Neubausder Gemeinschaftsschule in Tönning am 08.07.2010.

Unter dem neuen Schulnamen „Gemeinschaftsschule der Stadt Tönning in Tönning mit Außenstelle in Friedrichstadt“ beginnt das Schuljahr 2010/11. 60 Kinder werden am Standort Tönning in drei 5. Klassen, 39 Kinder am Standort Friedrichstadt in zwei 5. Klassen eingeschult. Insgesamt werden nun 645 Schülerinnen und Schüler beschult. Ihre Schulleiteraufgaben nimmt Frau Schreiber an beiden Standorten nach einem genauen Terminplan wahr, tägliche Fahrten zwischen den beiden Standorten an drei Tagen in der Woche helfen dabei, präsent zu sein. Burkhard Beierlein, der die Schule in Friedrichstadt als stellvertretender Schulleiter immer wieder über längere Zeiträume kommissarisch geleitet hat, wird Koordinator mit den Aufgaben des Außenstellenleiters.

Unterstützung in der Leitung und Verwaltung der Schule gibt es durch die neu eingerichteten Koordinatoren- Stellen aufgrund der gestiegenen Schülerzahl. Frau Lenz wird Koordinatorin am Standort Tönning, Frau Schulz am Standort Friedrichstadt.

Parallel zum Neubau in Tönning mit 18 Klassenräumen, 8 Gruppenräumen, einer Lernwerkstatt und einer großen Eingangshalle erfolgen die Sanierung und der Ausbau der vier naturwissenschaftlichen Räume und des Verwaltungstraktes. Marc Harslem koordiniert mit großem persönlichen Einsatz die Abläufe der Baumaßnahmen aus schulischer Sicht und unterstützt mit seinem technischen Wissen die Architekten bei der Ausstattung der Räume mit den derzeit modernsten  medialen Einrichtungen.

Auch in Friedrichstadt werden Sanierungsarbeiten vorgenommen, vor allem die Ausstattung der Klassenräume mit Interaktiven Whiteboards steht ganz vorne an.

Gleichzeitig wird in allen schulischen Gremien ein Name für unsere neue Schule gesucht, der vom Schulträger befürwortet wird.

Am Ende des Schuljahres, dem 30.06.2011, wird er während der sehr stimmungsvollen Einweihung des Neubaus und Schlüsselübergabe bekannt gegeben: „Eider-Treene-Schule, Gemeinschaftsschule der Stadt Tönning in Tönning mit Außenstelle in Friedrichstadt“.

Zur Festwoche anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Tönninger Schule, vom 29.05. bis 02.06.2012 sind die meisten Neu- und Umbauarbeiten beendet. Aktive und Ehemalige dieser Schule weihen die neuen Räume ein und erhalten einen Einblick in das „neue Schulleben“.

Im Schuljahr 2012/13 erhöht sich die Schülerzahl der Eider-Treene-Schule an beiden Standorten noch einmal auf 660 Schülerinnen und Schüler. Diese kommen nun auch aus Dithmarschen nach Friedrichstadt und Tönning. Da eine Verkehrsanbindung fehlt, schafft der Schulträger Tönning einen Kleinbus zur Schülerbeförderung des neuen Einzugsbereiches an.

Aufgrund der kontinuierlich gestiegenen Schülerzahlen  stellt der Schulträger am 25.04.2013 einen Antrag auf  die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe.

Dieser Schritt wird durch die neue Schulpolitik der Bildungsministerin Waltraud („Wara“)  Wende begünstigt, die die Bildungschancen von Jugendlichen in ländlichen Regionen erhöhen will.

Die Genehmigung lässt allerdings lange auf sich warten, da es eine Gegenklage aus St.- Peter – Ording gibt. Erst am 18.02.2014 erteilt das Ministerium für Bildung und Wissenschaft die Genehmigung unter Vorbehalt.

Ab dem 01.08.2014 untersteht die Eider – Treene – Schule, Gemeinschaftsschule mit Oberstufe i. E. der Stadt Tönning in Tönning mit Außenstelle in Friedrichstadt nicht mehr dem Schulamt NF, sondern dem MBW.

Trotz der späten Genehmigung melden sich bis zum Schuljahresbeginn 2014/15 47 Schülerinnen und Schüler für den 11. Jahrgang verbindlich an.

Es zeigt sich, dass die Nachfrage nach einem Sportprofil an der neuen Oberstufe groß ist. So befürwortet die Schulkonferenz am 31.03.2014 das Angebot des Sportprofils. Noch vor den Sommerferien sind die Voraussetzungen für einen Antrag durch die Schulleitung geklärt und formuliert. Die Genehmigung erfolgt zum Schuljahr 2014/2015, rechtzeitig zur „Einschulungsfeier“ der Sek II, so dass an diesem Tag den neuen Schülerinnen und Schülern ein naturwissenschaftliches, ein gesellschaftswissenschaftliches und ein sportliches Profil zur Auswahl stehen.

Unterrichtet werden die OberstufenschülerInnen von 5 neuen Gymnasiallehrkräften und 6 Realschullehrkräften, die sich für den Unterricht in der Jahrgangsstufe 11 angeboten haben.

Inzwischen hat ist die Zahl der Lehrkräfte auf über 50 gestiegen. Insgesamt besuchen nun 730 Schülerinnen und Schüler die Eider–Treene–Schule in Tönning und Friedrichstadt.

Oberstudiendirektorin Heß

2015 – 2020

 

Chronik 2015 bis 2020

(verfasst von Oberstudiendirektorin Stephanie Heß)

Am 31.7.2015 geht Rektorin Telse Schreiber nach einer würdevollen und herzlichen Verabschiedungsfeier am Ende des Schuljahres in den Ruhestand und übergibt die Geschäfte ihrer Nachfolgerin Stephanie Heß.

Der Ausbau der Oberstufe wird mit der wachsenden Anzahl an Gymnasiallehrkräften vorangetrieben, so dass im Schuljahr 2016/17 das erste Abitur an der Eider-Treene-Schule abgelegt wird. Zum Schuljahr 2017/18 endet die Erprobungsphase der Oberstufe und die Oberstufe in Tönning wird vom Ministerium dauerhaft genehmigt. Die Schule Platz aus allen Nähten: 890 Lernende besuchen die Häuser in Friedrichstadt und Tönning.

Unter der Federführung der Koordinatorin Frau Lenz wird das Berufsorientierungsangebot ausgebaut und verfeinert, so dass die Eider-Treene-Schule im Schuljahr 2016/17 mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet wird.

Das Engagement der ETS für Lernende mit besonderen Bedarfen findet im Schuljahr 2017/18 in zwei neuen Konzepten seinen Ausdruck. Am Standort Tönning geht die FiSch-Gruppe an den Start. Hier erhalten Lernende der Jahrgangsstufen 5 & 6 aus dem Süden des Kreises und ihre Eltern an einem Tag in der Woche besondere Begleitung im Lernen, indem sie in der Kleingruppe mit zwei eigens für dieses Konzept ausgebildeten Lehrkräften arbeiten. Am Standort Friedrichstadt beginnt nach guten Verhandlungen mit dem ASD und den Sozialraumträgern die Arbeit mit der „Pool-Lösung“. Der Pool versteht sich als eine Verantwortungsgemeinschaft für alle Schülerinnen und Schüler des Standortes Friedrichstadt, die über einen bestimmten Zeitraum Unterstützung im Unterricht benötigen. Nach positiven Erfahrungen mit der Pool-Arbeit wird das Konzept am Standort Tönning übernommen, so dass pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch hier das Schulleben bereichern.

Das Schuljahr 2019/20 bleibt der Schulgemeinschaft gewiss in Erinnerung. Mitte März 2020 werden alle Schulen auf Anordnung des Ministeriums im Zuge der Infektionsschutzvorkehrungen zur Vermeidung einer COVID-19-Pandemie geschlossen. Von heute auf morgen muss Lernen zu Hause stattfinden. Der Schulträger unterstützt die inzwischen 70 Lehrkräfte unkompliziert und stattet sie innerhalb von sechs Wochen alle mit einem Dienst-Tablet aus.

Chronik ab 2020

Am 01.08.2020 übernahm Marc Harslem die Geschäfte seiner Vorgängerin Stephanie Heß.

Schulleiter Herr M. Harslem

ab 2020