Gegen Ende der 1980er wird es in Tönning mit dem Erhalt der Realschule eng, 1988 gibt es gerade noch 6 Klassen mit 132 Schüler und Schülerinnen. Lehrkräfte müssen gehen, andere mit Zeit- und Stundenverträgen kommen. Dennoch schafft es der Schulleiter Arnim Kerschke, die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten und darüber hinaus die Unterrichtszeit mit Highlights zu versehen: Vogelschießen, Schulfeste, Klassenfahrten, Radtouren, Schüleraustausch u.v.m. In diese Zeit fällt auch die weitere Demokratisierung an den Schulen. In der Schulkonferenz sind Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte nun gleichberechtigt.
Anfang der 90er beginnt der Aufschwung. Die Schülerzahlen steigen stetig an. Begünstigt durch die gute Schülerzahlenprognose bis zum Jahr 2010 zeigt sich der Schulträger bereit, weiter in diese Schule zu investieren und genehmigt einen Anbau mit PC-, Technik- und Kunstraum.
Klassentagungen zur Schulung der sozialen Kompetenz finden statt, ebenso wie Projektwochen und eine weitere Öffnung der Schule.
„Unsere Schule geht ans Netz“.
Auf schulinternen Lehrerfortbildungen werden neue Unterrichtsstrukturen und –methoden entwickelt und umgesetzt. Besonders der Schilf- Tag in Westerland bewirkt viele Neuerungen. So wird die Freiarbeit an Arbeitsplätzen auf den Fluren zu einem festen Bestandteil des Unterrichts, Grünpflanzen prägen das Bild der Schule.
Im Jahr 2000 präsentiert sich die Realschule Tönning mit einem engagierten Kollegium, aktiven Eltern und selbstbewussten Schülerinnen und Schülern. Die Basis für individuelles und soziales Lernen ist geschaffen, Sach- und Medienkompetenz befinden sich auf hohem Niveau.
Im Januar 2001 geht der Schulleiter Arnim Kerschke auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Seiner Nachfolgerin Telse Schreiber hinterlässt er eine in allen Bereichen sehr gut auf das neue Jahrtausend vorbereitete Schule.
Stundenplanung mit dem PC, die beispielhafte Ausgestaltung der Homepage der Schule, der verstärkte Einsatz des Computers im Unterricht, Wahlpflichtkurse rund um den PC, Medienkompetenztraining für alle an Schule Beteiligten und eine aktive Elternschaft, die die Schule mit dem bis heute bestehenden Förderverein unterstützt, bestimmen die ersten Jahre nach dem Schulleiterwechsel.
Auch einige bauliche Maßnahmen zur besseren Versorgung der Schüler- und Lehrerschaft werden rasch umgesetzt: ein Büro für den Konrektor, ein Krankenzimmer, eine Küchenzeile für das Lehrerzimmer, eine Bistrothek (kleine Schulküche) zur Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Pausenbrötchen.
In diese Zeit fällt der Schulbesuch von Ministerialrat Heiner Volkers zusammen mit dem damaligen Staatssekretär Dr. Ralf Stegner, um sich ein Bild von den kleinen Realschulen in Schleswig- Holstein zu machen.
Von dieser Seite kommt auch der Vorschlag, an der vom Schleswig – Holsteinischen Zeitungsverlag initiierten Aktion „TOP- Schule“ teilzunehmen. Als „erste“ (beste) unter den vier landesweit vorgestellten Realschulen erhalten wir am 25.06.2003 im Rahmen einer Feierstunde eine Plakette von der Bildungsministerin Ute Erdsiek- Rave.
Die deprimierenden PISA- Ergebnisse im Allgemeinen, der demografische Wandel und die Strukturreform der Kreise und Ämter bringen große Unruhe in die Eiderstedter Schullandschaft. Von Schulschließung und -zusammenlegung ist die Rede.
Obwohl die Schülerzahlen an der Realschule Tönning noch stetig steigen – bis zum Jahr 2006/07 ist die Schülerzahl auf 260 angewachsen, reichen die zugeteilten Lehrerwochenstunden ohne Kürzung der Stundentafel nicht aus, denn die Klassenstärke der mittlerweile 12 Realschulklassen liegt noch unter der Bemessungsgröße.
Auf Antrag der Schulkonferenz wird in einem vom Ministerium genehmigten Schulversuch in den Jahren 2005 – 2007 an der Realschule Tönning mit 40-min-Stunden unterrichtet. Durch diese Maßnahme wird die Unterrichtssicherung gewährleistet, allerdings ist die Mehrbelastung für die Lehrkräfte unverhältnismäßig groß. Auch die Schülerinnen und Schüler empfinden die kürzeren Unterrichtsstunden mehrheitlich als belastend, da ihnen die nötige Zeit zum Festigen und Üben fehlt.
Am Ende des Schuljahres 2006/07 geht der stellvertretende Schulleiter Werner Stadelmann nach 42 Dienstjahren auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Marc Harslem, der seit 1998 Lehrer an der Schule ist.
Zum Schuljahresbeginn 2007/08 kann an der „Schule am Ostertor“ keine neue Hauptschulklasse eingerichtet werden. Kurzfristig bestimmt das Schulamt NF, dass die Hauptschülerinnen und Hauptschüler der 5. und 6. Klasse zukünftig an der RealschuleTönning integrativ beschult werden. Dieser neuen Unterrichtssituation stellt sich das Kollegium mit Flexibilität und Augenmaß. Durch das einjährige Begleitprojekt des IQSH „Umgang mit Heterogenität“ gibt es Unterstützung bei anfänglichen Schwierigkeiten.
Parallel hierzu läuft die Diskussion, ob unsere Schule zukünftig in Richtung Gemeinschaftsschule oder Regionalschule gehen soll. Diese Entscheidung nimmt der Schulträger, die Stadt Tönning, ab und entscheidet sich für die Gemeinschaftsschule als neue Schulart.
Da die Bewerbungsfrist hierfür vom Ministerium vorverlegt wird, bleibt zur Erfüllung der notwendigen Formalitäten nur ein kurzer Zeitraum, in dem das pädagogische Konzept unserer Schule erstellt, von der Schulkonferenz genehmigt und dem Ministerium vorgelegt werden muss, was auch gelingt.
Im Frühjahr 2008 kommt EVIT, der sogenannte Schul-TÜV, an unsere Schule. Dabei zeigt es sich, dass das Tönninger Kollegium mit den neuen Unterrichtsformen bereits auf einem sehr guten Weg in Richtung Gemeinschaftsschule und die Qualität des Unterrichts sehr hoch ist.
Im September 2008 starten wir offiziell als „Gemeinschaftsschule der Stadt Tönning“. 61 Kinder werden in drei Klassen neu eingeschult. Die Heilpädagogin Tina Scherer nimmt ihren festen Platz innerhalb des Kollegiums ein und richtet ihre „Insel“ in den schnell aufgestellten Klassencontainern ein, denn nun reicht der Platz im Schulgebäude nicht mehr aus. Seit Monaten laufen die Planungen für ein bauliches Gesamtkonzept. Die offene Ganztagsschule entsteht. Mittagessen wird von außerhalb angeliefert und im Foyer vor der Stadthalle serviert.
Im Januar 2009 ist Baubeginn der Mensa, der Hausmeisteranbau wird abgerissen, ein neuer Technik- und Kunstraum entstehen.
Der nächste Jahrgang im Sommer 2009 ist ein wenig kleiner und besteht aus zwei Klassen. Entspannung in der räumlichen Enge schafft die neu eingerichtete Mensa, die am 01.12.2009 offiziell eingeweiht wird. Noch reicht der Platz mit Hilfe der aufgestellten Containerklassenräume.
Nachdem sich Eltern einer 6. Klasse aus Garding entschlossen haben, ihre Kinder zum 2. Halbjahr nach Tönning umzumelden, und es absehbar ist, dass es die ganze Klasse sein wird, beginnt ein Tauziehen zwischen Schulleiterin, Schulamt und Ministerium um zusätzliche Unterrichtsstunden und die Einrichtung einer eigenständigen Klasse. Nach nervigen und zermürbenden Wochen entscheidet Frau Schreiber auch auf massiven Druck von außen, die Schülerinnen und Schüler aufzunehmen. Mit der Rückenstärkung des Kollegiums, das auf Freistellungsstunden verzichtet, gelingt es, die notwendigen Unterrichtsstunden für eine vierte 6. Klasse zu erwirtschaften, da nur 6 zusätzliche Stunden vom Ministerium bewilligt wurden. Am 04.02.2010 gibt es eine kleine Einschulungsfeier.
Während dieses Schuljahres laufen Verhandlungen bezüglich einer Fusion der Realschule Friedrichstadt mit der Gemeinschaftsschule Tönning. Im 2. Halbjahr erfolgen bereits gemeinsame Planungen für das nächste Schuljahr. Zum 01.08.2010 wird dieFusion offiziell beschlossen.
Das Schuljahr 2009/2010 endet mit der feierlichen Grundsteinlegung des Neubausder Gemeinschaftsschule in Tönning am 08.07.2010.
Unter dem neuen Schulnamen „Gemeinschaftsschule der Stadt Tönning in Tönning mit Außenstelle in Friedrichstadt“ beginnt das Schuljahr 2010/11. 60 Kinder werden am Standort Tönning in drei 5. Klassen, 39 Kinder am Standort Friedrichstadt in zwei 5. Klassen eingeschult. Insgesamt werden nun 645 Schülerinnen und Schüler beschult. Ihre Schulleiteraufgaben nimmt Frau Schreiber an beiden Standorten nach einem genauen Terminplan wahr, tägliche Fahrten zwischen den beiden Standorten an drei Tagen in der Woche helfen dabei, präsent zu sein. Burkhard Beierlein, der die Schule in Friedrichstadt als stellvertretender Schulleiter immer wieder über längere Zeiträume kommissarisch geleitet hat, wird Koordinator mit den Aufgaben des Außenstellenleiters.
Unterstützung in der Leitung und Verwaltung der Schule gibt es durch die neu eingerichteten Koordinatoren- Stellen aufgrund der gestiegenen Schülerzahl. Frau Lenz wird Koordinatorin am Standort Tönning, Frau Schulz am Standort Friedrichstadt.
Parallel zum Neubau in Tönning mit 18 Klassenräumen, 8 Gruppenräumen, einer Lernwerkstatt und einer großen Eingangshalle erfolgen die Sanierung und der Ausbau der vier naturwissenschaftlichen Räume und des Verwaltungstraktes. Marc Harslem koordiniert mit großem persönlichen Einsatz die Abläufe der Baumaßnahmen aus schulischer Sicht und unterstützt mit seinem technischen Wissen die Architekten bei der Ausstattung der Räume mit den derzeit modernsten medialen Einrichtungen.
Auch in Friedrichstadt werden Sanierungsarbeiten vorgenommen, vor allem die Ausstattung der Klassenräume mit Interaktiven Whiteboards steht ganz vorne an.
Gleichzeitig wird in allen schulischen Gremien ein Name für unsere neue Schule gesucht, der vom Schulträger befürwortet wird.
Am Ende des Schuljahres, dem 30.06.2011, wird er während der sehr stimmungsvollen Einweihung des Neubaus und Schlüsselübergabe bekannt gegeben: „Eider-Treene-Schule, Gemeinschaftsschule der Stadt Tönning in Tönning mit Außenstelle in Friedrichstadt“.
Zur Festwoche anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Tönninger Schule, vom 29.05. bis 02.06.2012 sind die meisten Neu- und Umbauarbeiten beendet. Aktive und Ehemalige dieser Schule weihen die neuen Räume ein und erhalten einen Einblick in das „neue Schulleben“.
Im Schuljahr 2012/13 erhöht sich die Schülerzahl der Eider-Treene-Schule an beiden Standorten noch einmal auf 660 Schülerinnen und Schüler. Diese kommen nun auch aus Dithmarschen nach Friedrichstadt und Tönning. Da eine Verkehrsanbindung fehlt, schafft der Schulträger Tönning einen Kleinbus zur Schülerbeförderung des neuen Einzugsbereiches an.
Aufgrund der kontinuierlich gestiegenen Schülerzahlen stellt der Schulträger am 25.04.2013 einen Antrag auf die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe.
Dieser Schritt wird durch die neue Schulpolitik der Bildungsministerin Waltraud („Wara“) Wende begünstigt, die die Bildungschancen von Jugendlichen in ländlichen Regionen erhöhen will.
Die Genehmigung lässt allerdings lange auf sich warten, da es eine Gegenklage aus St.- Peter – Ording gibt. Erst am 18.02.2014 erteilt das Ministerium für Bildung und Wissenschaft die Genehmigung unter Vorbehalt.
Ab dem 01.08.2014 untersteht die Eider – Treene – Schule, Gemeinschaftsschule mit Oberstufe i. E. der Stadt Tönning in Tönning mit Außenstelle in Friedrichstadt nicht mehr dem Schulamt NF, sondern dem MBW.
Trotz der späten Genehmigung melden sich bis zum Schuljahresbeginn 2014/15 47 Schülerinnen und Schüler für den 11. Jahrgang verbindlich an.
Es zeigt sich, dass die Nachfrage nach einem Sportprofil an der neuen Oberstufe groß ist. So befürwortet die Schulkonferenz am 31.03.2014 das Angebot des Sportprofils. Noch vor den Sommerferien sind die Voraussetzungen für einen Antrag durch die Schulleitung geklärt und formuliert. Die Genehmigung erfolgt zum Schuljahr 2014/2015, rechtzeitig zur „Einschulungsfeier“ der Sek II, so dass an diesem Tag den neuen Schülerinnen und Schülern ein naturwissenschaftliches, ein gesellschaftswissenschaftliches und ein sportliches Profil zur Auswahl stehen.
Unterrichtet werden die OberstufenschülerInnen von 5 neuen Gymnasiallehrkräften und 6 Realschullehrkräften, die sich für den Unterricht in der Jahrgangsstufe 11 angeboten haben.
Inzwischen hat ist die Zahl der Lehrkräfte auf über 50 gestiegen. Insgesamt besuchen nun 730 Schülerinnen und Schüler die Eider–Treene–Schule in Tönning und Friedrichstadt.